Als wir das Haus zum ersten Mal besuchten, fanden wir zwei Schlafzimmer, ein Wohnzimmer, Bad und Küche auf einer Gesamtfläche von nur 36 m2 vor. Nur über ein kleines Fenster und die Glasfläche der Eingangstür kam etwas Tageslicht und Frischluft in die Wohnung. Eine steile, schmale Holztreppe führte auf die Dachterrasse. Über eine Luke konnte man einen niedrigen stickigen Keller erreichen – etwa 18 m2 groß.

Der Wunsch des Eigentümers war es, dieses Minihaus um ein Geschoss zu erweitern. Nach Anfrage bei der zuständigen Behörde stellte schnell sich raus, dass eine Erweiterung aufgrund der städtebaulichen Vorgaben nicht möglich war. Neue Ideen mussten her. So entstand der Vorschlag, das Schlafzimmer in den Keller zu legen anstatt in ein neues Obergeschoss. Das war anfangs schwer vorstellbar. Der nur 1,90 m hohe Raum und das wegen eindringender Feuchtigkeit unangenehme Raumklima machten einen längeren Aufenthalt in diesem Raum unmöglich.

Um Raumhöhe zu gewinnen, ersetzten wir die bestehende Geschossdecke durch eine konstruktiv niedrigere. Anschließend wurde der Keller gesenkt und eine isolierte Bodenplatte eingebaut. Auf die Art haben wir mehr als 20 cm Höhe gewonnen und das Problem der Feuchtigkeit im Boden gelöst. Die feuchten Kellerwände wurden mit einem Abstand zur Originalwand mit Trockenbauwänden verkleidet. In diesem neuen Zwischenraum installierten wir eine mechanische Lüftung, welche die Luft des Schlafzimmers absaugt und nach außen leitet. Frische Luft wird gleichzeitig von außen in das Schlafzimmer geleitet – eine Low-Cost-Installation, die ihren Zweck erfüllt. Die Feuchtigkeit dringt nicht mehr bis in den Schlafraum. Dadurch wurde der Raum zwar etwas kleiner, aber das Raumklima hat sich deutlich verbessert. Das offene Treppenhaus sorgt gleichzeitig für kontinuierliche Lüftung. Zwei begehbare Glasflächen im Erdgeschoss sorgen zudem für etwas Tageslicht im Keller.

Im Erdgeschoss entstand ein einziger großzügiger Wohnraum mit offener Küche. Eine große Fensteröffnung verbindet den Raum mit dem vorgelagerten Garten und sorgt für ausreichend Tageslicht und Belüftung. Eine neue Stahltreppe verbindet die Ebenen vom Untergeschoss bis zur Dachterrasse.